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Barfuß gehen: eine Wohltat für die Füße
Barfuß waren bereits unsere Altvorderen unterwegs, denn es ist unsere natürliche Gehweise. Kinder wissen das instinktiv: Sobald es warm wird, fliegen Turnschuhe, Sandalen und Socken in die Ecke. Wie das piekst und zwickt!
Inzwischen erfreuen sich mehr und mehr Erwachsene am Barfußgehen – auf nackten Sohlen oder mit Barfußschuhen, um die empfindlichen Fußsohlen etwas zu schützen. Auch Jogger sind immer häufiger barfuß oder mit Barfußschuhen unterwegs. Für sie ist ein Training mit einem Coach empfehlenswert, denn barfuß laufen erfordert eine völlig andere Lauftechnik.
Sobald Sie Ihre Schuhe ausgezogen und die ersten Schritte machen, spüren Sie den Unterschied: Die Länge der Schritte ist beim Barfußgehen kürzer und Sie setzen den Fuß anders auf: Statt über die Ferse den Fuß nach vorn abzurollen, setzen die meisten Menschen jetzt barfuß zunächst den Vorder- und Mittelfuß auf, vor allem bei härterem Bodenbelag. Der Vorteil: Der Fuß federt den Schritt besser ab, was die Belastung von Knie und Hüftgelenk verringert.
Für die meisten Menschen mit gesunden Füßen ist barfuß gehen eine Wohltat: Füße und Beine sind besser durchblutet, die durch Schuhabsätze verkürzten Sehnen werden gedehnt. Das Gehen auf nackten Sohlen aktiviert und stärkt wenig genutzte Muskeln im Fuß und unteren Bein. Das wiederum stabilisiert das Fußgelenk und verringert die Gefahr des Umknickens – zumal sich die Fußsohle dem Untergrund anpasst und die aktivierte Fußmuskulatur instinktiv „falsche“ Bewegungen korrigiert.
Sogar Fersensporn und Großzehenschiefstände (Hallux valgus) lassen sich durch frühzeitiges und regelmäßiges Barfußgehen aufhalten. Die Vorteile des Barfußgehens machen sich bis in den Rücken bemerkbar. Besonders wichtig ist barfuß gehen übrigens für Kinder und Jugendliche, um Fehlstellungen der Füße wie Platt- und Senkfüßen vorzubeugen und die Körperhaltung zu verbessern.
Leiden Sie unter einer schweren Fehlstellung des Fußes oder Arthrose, zum Beispiel in den Zehgelenken? Dann sollten Sie das Barfußgehen langsam angehen und gegebenenfalls durch gezielte Fußgymnastik ergänzen. Empfehlenswert ist hier ein Gespräch mit einem Orthopäden oder Sportmediziner.
Das gilt auch für Menschen mit Durchblutungsstörungen wie zum Beispiel Diabetiker. Bei ihnen ist das Schmerzempfinden am Fuß schwächer ausgeprägt, sodass sie mögliche Verletzungen nicht spüren.
Menschen mit einer Insektengiftallergie wiederum können aus Versehen auf eine Biene oder Wespe treten. Hier helfen Barfußschuhe, in denen das Gehgefühl fast wie ohne Schuhe ist.
Eine Übersicht der Barfußpfade in Rheinland-Pfalz finden Sie hier
Der Barfußpfad in Ludwigswinkel bietet sogar ein Schuhdepot und eine Fußdusche am Ende des Weges. Die meisten Barfußpfade haben Spaziergang-Länge und sind daher ideal für Familien oder als Vorbereitung einer längeren Wanderung.