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Wandern ist gut für die Psyche
Erinnern Sie sich noch an die Ergebnisse unserer Wanderfit-Studie zum Gesundheitswandern? Teil dieser Wanderstudie war ein umfangreicher Fragebogen, der ermitteln sollte, wie Wandern die Psyche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beeinflusst.
Bei 70 Prozent der befragten Gesundheitswanderer lag laut Studie das subjektive Wohlbefinden höher als zu Beginn und zwar besonders deutlich bei jenen, die es zu Beginn der Studie als unterdurchschnittlich einstuften. Eine Studie des Deutschen Wanderverbands kommt zu dem Ergebnis, dass sich nach einer Wanderung 82,7 Prozent der Wanderer glücklich und zufrieden fühlen, 73,8 Prozent seelisch ausgeglichener.
Ein Grund für die Steigerung des Wohlbefindens sind die vielen Sinneseindrücke in der Natur: die schönen Ausblicke, die Wolkenformationen, das Grün von Moosen und Tannen, der Geruch der Erde, das Flüstern des Windes. Hinzu kommt, dass die Bewegung und das Licht die Stimmung heben und positiv auf Körper und Psyche wirken. Wandern scheint Stresshormone abzubauen, zugleich bildet sich durch das Tageslicht das Glückshormon Serotonin. Ist Wandern also ein Glücksbringer?
Vielleicht ja, denn das unschlagbare Plus beim Wandern ist das Unterwegssein mit anderen. Wer den Winterblues hat oder unter depressiven Verstimmungen leidet, zieht sich gern in sein Schneckenhaus zurück. Zum Wandern hingegen muss man sich aufraffen, das Zuhause verlassen und aktiv werden. Während der Wanderung wird geplaudert, gelacht und am Ende wartet mehr als nur das Erfolgserlebnis, die Tour geschafft zu haben. Oft gibt es als krönenden Abschluss noch eine Einkehr, zum Beispiel in eine der zahlreichen Hütten im Pfälzerwald.
Ob und wieweit Wandern auch bei Depressionen helfen kann, ist noch nicht genau untersucht. Zu beobachten ist jedoch, dass in den letzten Jahren Sport und Bewegung einen wachsenden Stellenwert in der Behandlung und Prävention von Depressionen einnehmen. Die Deutsche Depressionshilfe weist darauf hin, dass regelmäßige Bewegung bei depressiven Menschen möglicherweise das Rückfallrisiko mindern kann und nennt neben Joggen, Schwimmen und Radfahren auch das Wandern.
Die Wirkung vom Wandern auf Depressionen untersucht der Sportwissenschaftler Julian Böhme im Rahmen seiner Doktorarbeit. In einem Interview beschreibt er Wandern als eine ergänzende Methode, die Symptome einer Depression zu lindern. Wir von Wanderfit sind schon sehr gespannt, zu welchen Ergebnissen seine Forschungsarbeit kommt.