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Pilze sammeln macht Spaß und entspannt
Wer Pilze sucht, ist abseits der Wege im Wald und im Gebüsch unterwegs. Oft geht es querfeldein über Baumstämme oder rutschiges Laub bergauf und bergab. Deshalb tragen Sie am besten robuste Kleidung, also lange Hosen und langärmelige Oberteile, um sich vor Kratzern und Zecken zu schützen. Sinnvoll sind außerdem feste Schuhe, um ein Umknicken auf unwegsamem Gelände zu vermeiden.
Zum Sammeln der Waldpilze benötigen Sie einen luftdurchlässigen Korb, damit Ihnen die wasser- und eiweißhaltigen Pilze nicht kaputtgehen, und einen Pinsel, um die Pilze von Erde zu befreien. Ein spezielles Pilzmesser brauchen Sie nicht unbedingt: Pilze werden am besten aus dem Boden herausgedreht, die Stelle dann wieder mit Erde bedeckt. So bleibt das sogenannte Myzel erhalten, ein sich über viele Quadratmeter ziehendes unterirdisches Netz aus fadenförmigen Pilzzellen. Durch das behutsame Herausdrehen des Pilzes können Sie am Stielende oft wichtige Kennzeichen finden, um Ihren Fund besser bestimmen zu können. Alternativ können Sie den Pilz knapp über dem Boden abschneiden, um das Myzel nicht zu beschädigen. Hierfür reicht ein normales kleines Küchenmesser.
Wie lernen Sie die wichtigsten essbaren Pilze am besten kennen? Von Pilzbüchern raten die meisten Experten ab, da das Aussehen der einzelnen Pilzarten von Ort zu Ort variieren kann und oft nicht mit den Abbildungen übereinstimmt. Dieses Manko haben häufig auch Filme.
Als Einstieg am besten geeignet sind Pilzbestimmungskurse und Pilzexkursionen mit Fachleuten aus der Region. Solche Kurse und Exkursionen – oft in Form einer Wanderung – bieten im Sommer und Herbst zum Beispiel viele Volkshochschulen an. Hilfreich für unterwegs sind ergänzend Apps zur Pilzbestimmung. Besonders als Anfänger sollten Sie die von Ihnen gesammelten Pilze von einem ausgebildeten Pilzberater begutachten lassen. Hilfreiche Adressen in Rheinland-Pfalz finden Sie hier, eine Liste von Pilzsachverständigen auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie.
Sogar versierte Sammler suchen nur nach einigen wenigen Pilzarten, die sie sicher erkennen. Der Grund: Es gibt sehr viele verschiedene Pilze und leider haben einige der beliebtesten Speisepilze giftige Doppelgänger. Auf der Website „123pilze“ finden Sie neben einer beeindruckenden Liste essbarer Pilze auch Hinweise auf giftige oder unverträgliche Doppelgänger.
Außerdem sind hier speziell für Anfänger drei Pilzgattungen aufgeführt, die Laien leicht erkennen können und die – noch wichtiger – keine giftigen Doppelgänger haben. Ebenfalls hilfreich ist die Website Pilzfinder.de, auf der Sie durch das Beantworten weniger Fragen herausfinden können, welchen Pilz Sie wahrscheinlich gefunden haben.
Viele einheimische Pilze wie Steinpilz, Pfifferling oder Morchel stehen unter Artenschutz. Allerdings dürfen Sie diese Pilze in geringen Mengen für den eigenen Bedarf sammeln. Wenn Sie im Sammlerglück mehr Pilze aus dem Wald mitgenommen haben, als Sie brauchen, können Sie diese trocknen oder einfrieren. Auch das Aufwärmen von Pilzgerichten ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Sollte sich trotz aller Sorgfalt einmal ein unverträglicher Pilz bis in den Kochtopf durchgemogelt haben, raten wir, bei ersten Anzeichen von Übelkeit sofort in das nächste Krankenhaus zu fahren oder zumindest den für Rheinland-Pfalz zuständigen Giftnotruf anzurufen. Für die Bestimmung der Ursache ist es hilfreich, sämtliche Pilzreste und ggf. auch Erbrochenes mitzunehmen. Auch wenn das unappetitlich klingt – es kann vielleicht Ihr Leben retten.