- Gesundheit
Kleine Wanderapotheke: Das brauchen Sie für unterwegs
Die Unfallgefahr beim Wandern ist relativ gering, wenn Sie Ihre Kräfte richtig einschätzen und auf gesicherten Wegen bleiben. Doch passieren kann trotzdem etwas: Ein Umknicken bei Bergablaufen, eine kleine Wunde durch einen in den Weg ragenden Ast oder ein Insektenstich und einiges mehr. Mit einer kleinen, gut ausgestatteten Wanderapotheke sind Sie in so einem Fall gut ausgerüstet.
Neue oder nicht eingelaufene Schuhe, falsche Socken – Blasen sind der Klassiker der kleinen Wanderverletzungen. Spezielle Blasenpflaster mit einer Gelschicht verringern die Reibungen, sodass Sie fast schmerzfrei weiterlaufen können. Haben sich bereits Blasen gebildet, stechen Sie diese nicht auf (sie heilen geschlossen besser ab), sondern decken sie mit einem größeren Blasenpflaster gut ab.
Eine kleine Schürfwunde, ein blutender Riss im Oberarm oder an der Wange durch einen Ast – kleine Wunden kommen beim Wandern schon mal vor. Entfernen Sie zunächst mit einer Pinzette oder der Zeckenzange kleine Verschmutzungen. Danach desinfizieren Sie die Wunde mit einem Alkoholtupfer und schützen Sie mit einem Pflaster oder Wundschnellverband.
Bei stärker blutenden Wunden stillen Sie zunächst mit einer Kompresse die Blutung. Erst danach desinfizieren Sie die Wunde und verbinden sie anschließend mit einer Mullbinde.
Eine Wurzel, rutschiges Laub oder ein Sturz durch Stolpern: Umknicken, Stauchungen und Prellungen beim Wandern sind unangenehm. Hilfreich sind dann Kälte-Sofortkompressen, die durch leichten Druck in Sekundenbruchteilen für die notwendige Kühlung der verletzten Stelle sorgen.
Gegen schmerzhafte Blutergüsse nach Stürzen und bei stumpfen Verletzungen helfen Arnikaglobuli zum Einnehmen und Arnikasalbe, die Sie auf der betroffenen Stelle dünn verteilen. Manchmal ist dann auch ein leichtes Schmerzmittel hilfreich.
Kühlung lindert auch den Schmerz bei größeren Stichen von Insekten. Gegen den Juckreiz und die Schwellung hilft ein Wildkraut, das fast immer am Wegesrand zu finden ist: Spitzwegerich. Einfach einige Blätter pflücken, zwischen den Händen reiben, bis der Pflanzensaft austritt und diesen auf den Stich auftragen. Zecken entdecken Wanderer meist erst, wenn sie wieder zu Hause sind. Finden Sie sie bereits unterwegs, zum Beispiel bei einer Rast, können Sie den ungebetenen Gast mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen und danach ein Desinfektionsmittel auftragen.
Menschen, die auf Bienen- oder Wespenstiche allergisch reagieren, sollten unbedingt ein von ihrem Arzt verordnetes Anaphylaxie-Notfallset mit Adrenalin-Fertigspritze, Antihistaminikum und Kortison dabei haben. Und die Betroffenen sollten wissen, wie die verschiedenen Komponenten im Notfall eingesetzt werden.
Wer regelmäßig Medikamente benötigt, sollte diese ebenfalls einstecken. Diabetiker sollten zusätzlich immer etwas Traubenzucker dabei haben, um bei einer Unterzuckerung schnell reagieren zu können. Wanderern, die zu Muskelkrämpfen neigen, helfen Magnesiumtabletten. Übrigens: Natürliche Magnesiumlieferanten, die sich gut mitnehmen lassen, sind Cashew- und Erdnüsse sowie Zartbitterschokolade.
In seltenen Fällen sind Verletzungen so schwer, dass ein Weitergehen nicht mehr möglich ist. Für diesen Fall sollten Sie den Verletzten soweit möglich versorgen und in eine Rettungsdecke packen.
Unerlässlich für einen solchen Fall ist ein Mobiltelefon mit allen wichtigen Notrufnummern. Wanderern, die alleine unterwegs sind, hilft eine Trillerpfeife, um auf sich aufmerksam zu machen.
- Pflaster in verschiedenen Größen
- Blasenpflaster
- Verbandspäckchen und Kompressen
- elastische Binde
- medizinisches Klebeband (Leukoplast)
- Kälte-Sofortkompresse
- Dreiecktuch
- Pinzette oder Zeckenzange
- Desinfektionstupfer, steril
- Verbandsschere
- Handschuhe
- Rettungsdecke
- Trillerpfeife (besonders wichtig für Solowanderer)
- Wichtige Notfallnummern