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Pfälzer Hüttenkultur: Gelebte Tradition und immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe

Hinter der Pfälzer Hüttenkultur steckt viel mehr als „Lewwerknödel“ und Rieslingschorle: Engagement, Ehrenamt und Gastlichkeit. Und seit 2021 auch eine Auszeichnung als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO.

Die Pfälzer Hüttenkultur ist einmalig in Deutschland. Die ersten Hütten entstanden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund der Nähe zu den industriellen Ballungszentren der Rheinebene. Die Hütten waren beliebte Ausflugsziele für Städter, die der schlechten Luft und der Enge in den Städten entfliehen wollten. Heute laden rund 80 Hütten zu einer zünftigen Einkehr ein.

Das macht die Pfälzer Hüttenkultur zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe

Weil die Pfälzer Hüttenkultur in über 120 Jahren nichts von ihrem Charme verloren hat, ist sie seit 2021 als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet. Doch nicht nur ihre Einzigartigkeit hat die UNESCO überzeugt. In der Auszeichnung unterstreicht die Kommission unter anderem 

  • das ehrenamtliche, die Generationen verbindende Engagement,
  • die Pflege der regionalen Küche und Kultur und 
  • den grenzüberschreitenden Austausch aufgrund der Lage an der Grenze zu Frankreich. 
Pfälzer Hüttenkultur: eine Erfolgsgeschichte dank Vereinen

Die meisten Hütten werden von den Ortsgruppen des Pfälzerwald-Vereins (PWV) betrieben, deren Mitglieder und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die Hütten bewirtschaften und rund 10.000 Kilometer Wanderwege pflegen. Neben dem PWV betreiben die Naturfreunde Pfalz 14 weitere Hütten, in denen man nicht nur essen, sondern auch günstig übernachten kann. Drei weitere Hütten werden ehrenamtlich von Vereinen bewirtschaftet, die nicht dem PWV angeschlossen sind: die Nello-Hütte, der Eckkopfturm und die Jung-Pfalz-Hütte. Einige wenige Hütten sind inzwischen an private Gastronomen verpachtet, zum Beispiel die Lambertskreuzhütte.

Es gibt aber auch Hütten, die inzwischen geschlossen sind, oft aus Mangel an ehrenamtlichen Helfern. Hier suchen die PWV-Ortsgruppen nach anderen Lösungen: Das Weinbiethaus bei Neustadt zum Beispiel wurde 2024 über mehrere Monate als Pop-up-Gaststätte von dem jungen Team der „Biokischd“ betrieben – mit großem Erfolg.

Blick auf die Landauer Hütte
Die Hütte ist das Ziel! Der Eichhörnchenweg in Gleisweiler führt gleich an zwei Hütten vorbei, im Bild die Landauer Hütte.
Die Hütten: gast- und familienfreundlich

Oft zentral an Wegspinnen gelegen, herzliches Ambiente, familienfreundlich – das macht die Pfälzerwald-Hütten aus. Manche überraschen mit großem Außengelände oder besonders schönen Spielplätzen wie das Hohe Loog-Haus oder die Jung-Pfalz-Hütte. 

Eine schöne Aussicht auf die Rheinebene gibt es vom Kalmit-Haus und dem Hohe Loog-Haus sowie von der Eckkopfturmhütte und dem Weinbiethaus. Die Lambertskreuzhütte und die Hellerhütte gehören zu den traditionsreichsten Hütten. Die kleinere Ringelsberghütte punktet mit günstigem Essen. Aber das ist nur eine kleine subjektive Auswahl. 

Eine kurzweilige Orientierung mit Infos zu 52 Hütten und Waldgaststätten und einem kleinen Lageplan bietet das Pfälzer Hüttenquartett, das VielPfalz Extra "Pfälzer Hüttenerlebnis" stellt sogar 100 Hütten vor – ideal für die Planung von Touren. Oder Sie lassen sich einfach von unseren Wanderfit-Touren inspirieren (siehe Tipps im Kasten).

Unsere Tipps: Hütten-Touren
Titel des Magazins VielPfalz mit Hinweis auf Verlosung
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Welche typischen Gerichte und Getränke gibt es auf den Pfälzer Hütten?

Die Speisekarten der Pfälzerwald-Hütten sind eine Mischung aus Tradition und Moderne. Vegetarier freuen sich über Weißen Käse, „Handkees“ oder Dampfnudeln. Besonders beliebt sind jedoch nach wie vor die deftigen Klassiker der Pfälzer Küche wie Leberknödel, Saumagen, „Fleeschknepp“ oder Bratwurst mit Sauerkraut, Eintöpfe oder Wurstsalat. Je nach Saison gibt es außerdem Pilz-, Wild- und Spargelgerichte. Sie mögen es lieber süß? Dann sollten Sie bei einer Rast unbedingt vom leckeren hausgemachten Kuchen probieren. Lieblingsgetränke sind neben der Riesling- und Weißherbstschorle Biere aus der Region und die Traubensaftschorle.

Ein Teller mit Bratwurst und Bratkartoffeln
Vor allem herzhafte Klassiker sind in den Pfälzerwald-Hütten beliebt.
Gut zu wissen
  • Die Öffnungszeiten der Hütten sind unterschiedlich. Viele sind nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet. Andere sind im Winter einige Wochen ganz geschlossen. Deshalb unbedingt vor der Wanderung die Öffnungszeiten überprüfen.
  • In den Hütten ist immer Selbstbedienung. Speisen und Getränke werden an der Theke bestellt. Das Geschirr geben Sie nach dem Essen bei der Geschirr-Rückgabe zurück.  
  • Alle Tische besetzt? Kein Problem: Wenn ein Platz frei ist, fragen Sie freundlich und können sich meist einfach dazusetzen.   
  • Kartenzahlung ist nicht in allen Hütten möglich. Manchmal ist auch das Internet nicht verfügbar. Deshalb sollten Sie Bargeld einstecken. 

Übrigens: Viele Hütten suchen händeringend ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die mit anpacken, um auch weiterhin die Pfälzer Hüttenkultur zu bewahren. Fragen Sie einfach an der Theke Ihrer Lieblingshütte nach.

Und schreiben Sie uns gerne an wanderfit@bkkpfalz.de, welche Hütten Sie besonders mögen und warum. 
 

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